Adolf Krohn

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Aufsichtsbeiräte und Beiräte

Eine in Deutschland weit verbreitete Unsitte ist es für alles und jedes Beiräte, Aufsichtsräte und ähnliche, meist leistungslose Organisationen zu schaffen, besetzt von Funktionären, die vorwiegend der eigenen Versorgung wegen dort tätig oder besser gelistet sind.

Dass insbesondere, die über das Betriebsverfassungsgesetz in 1976 erfolgte zahlenmäßige Aufblähung der Aufsichtsräte in den Unternehmen vom Gesetzgeber auch unter Versorgungsgesichtspunkten für ständig unterversorgte Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre gesehen wurde, kann nach Einschätzung des Autors nicht ernsthaft bestritten werden.

Unternehmerische Entscheidungen werden in diesen zahlenmäßig aufgeblähten "Quasselbuden" eher nicht mehr vorbereitet, geschweige denn den Aufsichtspflichten nachgegangen. Oder unter Zitierung des Handelsblattes vom 27.02.1996, vor dem Hintergrund des Vulkan-Desasters in Norddeutschland anders ausgedrückt, "für Hofschranzenkabinette ist die Zeit abgelaufen".

Bild 6Der Autor glaubt hieran nicht, weil der Versorgungsgesichtspunkt, gerade bei Funktionären, erst dann geopfert wird, wenn es dem Land so schlecht geht, dass eigentlich nichts mehr geht und soweit sind wir in Deutschland trotz vieler Millionen Arbeitslose und unverantwortlich hoher Staatsschulden noch lange nicht. Hoffen können wir in Deutschland nur noch auf Europa, weil die grenzenlose Neuverschuldung durch die Maastricht-Kriterien nicht mehr möglich ist. Hier sind aber in 2002 schon Aufweichungstendenzen erkennbar, die eher auf einen zukünftig wachsweichen Euro hindeuten.

Anders könnte dies aussehen, wenn tatsächlich, wie auch in einem Handelsblattartikel gefordert, die Haftung der Aufsichtsräte qualifiziert wird und Aufsichtsräte, Verwaltungsräte, Beiräte usw. tatsächlich für Versäumnisse haftbar gemacht werden. Und was wichtig ist, tatsächlich im Einzelfall die existenziellen Grundlagen verlieren. Aber alles dies ist Theorie, weil die Aufsichtsräte mit den Vorständen der zu kontrollierenden Unternehmen Wege finden werden, um sich der Haftung für ihre Handlungen, oder besser ausgedrückt, Nichthandlungen zu entziehen.

Gefahr droht einem Teil dieser "Funktionärsversorgungseinrichtungen" eher durch die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft. Ausländische Investoren zeigen zunehmend wenig Neigung dazu, Nichtsnutze in Bei- und Aufsichtsräten zu versorgen.

Im übrigen ist weitgehend unbekannt, dass auch die Treuhandanstalt im großen Umfang Aufsichtsräte bestellte, die vor allem zahlenmäßig stimmen mussten. Qualitätskriterien waren, dies zeigte eine Reihe von Fällen, dem Versorgungsgesichtspunkt eindeutig nachgeordnet.

Natürlich galt im Osten, das Grundprinzip, Versorgung der westlichen Brüder. Denn Aufsichtsräte aus dem Osten hatten wegen fehlender Verbindungen keine nennenswerten Chancen. Und Fachwissen war nun einmal aus Sicht des Autors kein besonderes Kriterium bei der Berufung der Aufsichtsräte. Alles getreu des Mottos, man braucht sie nicht, aber man versorgt sie. Und weil das so ist, zockten noch viele nebenher, in den zu beaufsichtigenden Unternehmen, über rechtlich nicht zulässige Beratungsverträge weitere Millionen ab. Darunter im übrigen auch ein seit ca. 23 Jahre "ehrenwertes Mitglied" des Deutschen Bundestages, der als die Sache durch eine schon geschriebene Strafanzeige brenzlig wurde, von politisch Dienstbereiten mit einem hochdotierten Posten in London versorgt wurde. Da gab es zwar auch eine Revision, die aber für alle erkennbar andere Aufgaben hatte, als sich mit politischen Günstlingen in der Treuhandanstalt und deren Ziehvätern im politischen Beziehungsgeflecht anzulegen.

Auch die Vielzahl der Beiräte und Geschäftsführerposten für politische Funktionäre und Spitzenbeamte der Kommunalverwaltung sind ein besonderes Ärgernis, weil dort zwischenzeitlich so viele Nichtsnutze versorgt werden, dass dies schon auf das tägliche Leben aller Menschen in Deutschland, durch z.B. hohe kommunale Abgaben durchschlägt, die letztendlich über Mietnebenkosten von allen Bürgern bezahlt werden müssen. Ich verweise hierzu auch auf die Seite http://www.Mietnebenkosten.com und http://www.Heizkostenverordnung.de In den vergangenen Jahren kann man schon beobachten, dass diese Funktionäre nicht nur sich selbst versorgen, sondern auch schon die nächste Ebene mit Leuten besetzen, die für die vergebenen Aufgaben vor allem das richtige Parteibuch mitbringen.

Hier wird es für den Staat gefährlich, solange ein Minister bestellt wurde, der von dem Aufgabenumfeld keine Ahnung hatte, galt für die Ministerialebene, was stört uns, wer unter uns Minister ist. Sie hatten das schönste Büro und man war höflich zueinander. Zunehmend lässt sich beobachten, dass auch auf der Fachebene politische Günstlinge mit Posten versorgt werden. Nur so lässt sich vieles auf der Regierungsebene erklären, was uns auch schon international zum Nachteil gereichte.

Augenfällig ist dies bei der Gesetzgebung, aber auch im Bereich der EU in Brüssel oder Straßburg, wo immer weniger Spitzenpositionen von Deutschen besetzt werden. Woher auch, die Parteien haben sie nicht in der erforderlichen Qualifikation und Parteilose mit den gut dotierten Posten der EU zu versorgen, das kann man der eigenen Klientel nicht zumuten. Also schlägt man stattdessen die 2. und 3. Wahl vor und scheitert viel öfters, als es diesem Land bekommt.

Ob Sozialkassen, Krankenhäuser, öffentlicher Nahverkehr, kommunale Ver- und Entsorgungsbetriebe und Wohnungsbaugesellschaften, regionale Körperschaften, Energieversorgungsunternehmen, soziale Einrichtungen, nichts ist vor dem einnehmenden Wesen dieser Funktionäre sicher, um nicht irgendwo und irgendwie als meist fachlich überflüssiger Geschäftsführer, Beirats- oder Aufsichtsratsmitglied in diesen Organisationen finanziell genutzt zu werden. Allein die Versorgung dieser überflüssigen Funktionäre mit deren Trittbrettfahrern führt zu hohen Belastungen der Mieter und Eigentümer über verteuerte städtische Leistungen. Aber auch der städtische Nahverkehr, Energie und Versorgung und sonstige Leistungsbereiche könnten ohne die Finanzierung vieler dieser für die Sache überflüssigen Versorgungsempfänger günstiger sein.

Hier verweise ich noch einmal auf die Seiten http://www.Mietnebenkosten.com und http://www.Heizkostenverordnung.de http://www.Schiedsurteil.de

Auch diese sogenannten "Leerkosten" müssen im globalen Wettbewerb mit weniger "beaufsichtigten" und "beratenen" Ländern durch die Wirtschaft erarbeitet werden. Dass uns dies immer schwerer fällt, kann man jährlich an der Neuverschuldung des Landes feststellen. Es sollte uns als Egoisten aber nicht besonders stören, weil die jedes Jahr stattfindende Neuverschuldung, wegen des hohen Schuldenberges, erst von den noch nicht geborenen Generationen bezahlt werden kann. Wir können also sehr gelassen auf Kosten der zukünftigen Generationen leben.